Der Blog der Landschaft des Wissens

Ukraine Desaster

Marx hat einmal, Hegel paraphrasierend, gesagt, die Geschichte wiederholt sich immer zweimal, das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce. Das zweite Mal erleben wir gerade. Putin kopiert Hitler. Der Blitzkrieg gegen Polen 1939 war, zumindest militärisch, eine Erfolgsgeschichte; der Krieg Putins gegen die Ukraine, auch wenn er es nicht wahrhaben will, ist ein Desaster. Darum muss er jetzt ganz bewusst die Zivilbevölkerung in Beugehaft nehmen. Gegenüber Wehrlosen, gegenüber Frauen, Kindern und alten Menschen kann er das aus sicherer Entfernung mit Streubomben und anderen vergleichbar schrecklichen Waffen ungestraft tun. In Grosny und Aleppo hatte er es bereits unter Beweis gestellt.

Es heißt, man müsse unterscheiden zwischen der Putin-Kamarilla und dem russischen Volk. Das Volk sei dumm gehalten worden, es wisse von nichts und könne nichts dafür. Das ist nicht korrekt. Das hieße, sich aus der geschichtlichen Verantwortung zu stehlen. Dummheit ist nicht tolerierbar. So wenig wie das deutsche Volk auf Goethe, Schiller und Beethoven verweisen und Hitler, Himmler und Heydrich ignorieren kann, so wenig kann das russische Volk auf Tolstoi, Puschkin oder Gorkij verweisen und Lenin, Stalin und Putin ignorieren. In beiden Fällen gab es eine Zustimmung der übergroßen Mehrheit des Volkes sowohl für Hitler wie für Putin. Selbst die russisch-orthodoxe Volkskirche steht trotz aller verübten und andauernden Gräuel nach wie vor ungebrochen zu Putins Angriffskrieg. Zweifellos gibt es eine kleine bewundernswerte Minderheit in der Bevölkerung, die ihre Stimme erhoben hat gegen das, was gegenwärtig an Unrecht geschieht, so wie es die protestierenden Jugendlichen der „Weißen Rose“ damals in München getan haben gegen Hitler, aber sie repräsentieren nicht das Volk in ihrer überwiegenden Mehrheit. Es ist letztlich immer das ganze Volk, das in der Verantwortung steht, für Auschwitz genauso wie für Mariupol und alles was noch folgt. Deutsche Städte wie Dresden wurden „coventriert“ mit einer gewissen Berechtigung; für Mariupol, Charkiw oder Kiew gilt diese „Rechtfertigung“ nicht, denn nicht die Ukraine war der Aggressor wie seinerzeit Deutschland, sondern Russland. England befand sich im formal erklärten Krieg mit Deutschland; Russland hat der Ukraine nie den Krieg erklärt.

Der Westen klammert sich an die Illusion, es ginge im gegenwärtigen Konflikt um eine Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine. Die Menschen sitzen abends als unbeteiligte Zuschauer relativ komfortabel am Fernseher, empören sich zu Recht über das, was dort fern in der Ukraine, für sie allerdings sehr abstrakt, an Kriegsverbrechen geschieht; zu Recht auch ärgern sie sich in diesem Zusammenhang –  für sie allerdings, gemessen am Leid in der Ukraine, ganz banal und, weil in unmittelbarer Betroffenheit, sehr konkret – über steigende Benzin- und Sonnenblumenölpreise. Welche Schizophrenie! Tatsächlich geht es mitten in Europa um den Grundkonflikt, wie Menschen in Zukunft ihr Leben gestalten wollen, ein Konflikt, der an staatlichen Grenzen nicht haltmacht und von dem auch sie früher oder später noch viel unmittelbarer betroffen sein werden: ein Leben führen im Rahmen einer autokratisch gelenkten oder in einer demokratisch gestalteten Regierungsform. Wenn man die Ergänzung des Hegelschen Zitats durch Marx konsequent zu Ende denkt, dann ist es nur eine Frage der Zeit, dass Putin von Litauen einen Korridor zur Oblast Kaliningrad fordern wird, den Lukaschenko ihm ohnehin gewährt, so wie Hitler ihn damals von Polen für Königsberg gefordert hat.

Die Zukunft der zivilisierten Welt entscheidet sich in der Auseinandersetzung dreier Protagonisten: zwischen den USA, der Volksrepublik China und Russland. Im wirklich entscheidenden Konflikt zwischen den USA und China droht mittelfristig als Tragödie sich zu wiederholen die historische Auseinandersetzung zwischen Großbritannien und Deutschland, die seinerzeit zum Ersten Weltkrieg führte. Und eine entscheidende Rolle wird dabei wiederum Russland spielen. Aus der Geschichte kann man lernen: zum Beispiel durch die Lektüre der zwei Dossiers des Begründers der Soziologie in Deutschland, Ferdinand Tönnies: „Zur Frage der Kriegsschuld Russlands 1914“ (soeben neu aufgelegt in München und Wien: Profil 2022). Die Parallelen zwischen der russischen Mobilmachung 1914 gegenüber Deutschland und der jüngsten gegenüber der Ukraine sind unübersehbar. In den letzten 150 Jahren gab es kaum einen kriegerischen Konflikt im Umfeld Europas, an dem Russland nicht maßgeblich beteiligt war.

Die Ukraine ist ein freier, in der UNO mit Stimmrecht vertretener unabhängiger Staat. Er kann andere Staaten, wenn er sich bedroht fühlt, um Hilfe bitten, so wie Syrien es als souveräner Staat getan hat, als es um russische Intervention ansuchte. Wenn sich westliche Staaten, anders als Russland, gegen eine solche aktive Hilfeleistung sperren, wofür es gute Gründe gibt, etwa weil sie als Mitglied der NATO unberechenbare Folgewirkungen fürchten, so ist ihnen jedoch nicht verwehrt, private freiwillige Interventionen, ausgerüstet mit modernen Waffensystemen, in die Wege zu leiten, um die Ukraine in die Lage zu versetzen, das Kampfgeschehen auf russisches Hoheitsgebiet, auf russische Flugplätze und Kriegsschiffe auszudehnen, um dem russischen Volk unmittelbar sinnlich zu verdeutlichen, dass es sich um einen völkerrechtswidrigen, um einen schmutzigen Krieg und nicht um eine wie immer schön geredete „Operation“ handelt. Dem Westen fehlt es in dieser Hinsicht, anders als der Kamarilla um Putin, offensichtlich an militärischer Phantasie.

An den steigenden Öl- und Gaspreisen, an den künftigen Aufträgen zur Aufrüstung der Bundeswehr werden Konzerne wie Mannesmann oder Thyssen-Krupp, um nur einige zu nennen, traumhafte Profite lukrieren, wie schon lange nicht mehr. Wie wäre es, wenn sie diese nicht an ihre Aktionäre ausschütten, sondern Hilfsorganisationen wie „Ärzte ohne Grenzen“, die sich in der Ukraine engagieren, zur Verfügung stellen würden?

Ich habe diese Zeilen nicht als Wissenschaftler, nicht als Soziologe, sondern als Mensch mit einfach-einsichtiger Vernunft geschrieben, der empört ist darüber, dass staatlich organisierte Verbrechen an der zivilisierten Menschheit im Europa des 21. Jahrhunderts begangen werden können, ohne dass ihnen wirklich Einhalt geboten wird, Verbrechen, die in dieser Größenordnung bis vor kurzem nicht für möglich gehalten wurden.

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Bammè Arno, Soziologe und Didaktiker

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- Horst Peter Groß, Philosoph, Unternehmensberater,
Präsident der Landschaft des Wissens|Wissenschaftsverein
Kärnten

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