Die Dialektik der Freiheit
Insofern wir Entscheidungen treffen, und das tun wir täglich, machen wir von unserer Freiheit Gebrauch. Die Erhaltung der Freiheit ist ewige kollektive Aufgabe, denn frei zu sein heißt – zugespitzt – Angst vor sich selbst zu haben.
Peter Heintel war ein leidenschaftlicher Philosoph der Praxis, auch wenn er als Lehrer und Forscher stets an der Universität verankert war. Mit seiner meines Wissens einzigartigen Professur für „Philosophie und Gruppendynamik“ hatte er es zu seiner Aufgabe gemacht, über den Zusammenhang von Theorie und Praxis Auskunft zu geben, und er hat damit immer schon die Grenzen der Universität und der akademischen Fachphilosophie überschritten. Schließlich war Philosophie für ihn kein Fachgespräch unter Philosophen, das man als Wissenschaft – im Sinne einer „Arbeitsteilung im Geiste“ – an die Universitäten auslagern kann. Vielmehr hat eine Philosophie, die sich der Selbstreflexion und Aufklärung verpflichtet, eine Philosophie, die in der Freiheit von Individuen und Systemen das wesentliche Ziel ihres Wirkens sieht, geradezu die Verpflichtung, Praxiseinmischung zu betreiben.
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