Prisching Manfred

Geboren 1950 in Bruck an der Mur, Studium der Rechtswissenschaften und der Volkswirtschaftslehre, Habilitation für Soziologie 1985, Professor an der Karl-Franzens-Universität Graz.

Prisching lehrte auch an zahlreichen amerikanischen Universitäten, u.a. auch in Harvard. Er ist korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Träger zahlreicher akademischen Auszeichnungen. 2009 erschien sein Buch „Das Selbst, die Maske, der Bluff: Über die Inszenierung der eigenen Person“, zuletzt 2014 „Verrückt. Verspielt. Verschroben.: Unsere spätmoderne Gesellschaft: Texte und Bilder“, gemeinsam mit Franz Yang-Mocnik. Das Buch „Zeitdiagnose: Methoden, Modelle, Motive“, erschien 2017.

Postdemokratie als Normalität?
Rückkehr zur Normalität ist eine sonderbare Retro-Sehnsucht für eine Gesellschaft, die auf Neues, Dynamisches, Sensationelles erpicht ist. Die alte Normalität wird romantisiert. Was attraktiv scheint, war de facto schon vor Corona im Bröckeln. Nicht nur wegen der Probleme Klima-, Wirtschafts- und Migrationskrise. Auch weil die Menschen mit einer Welt, die immer stärker von Komplexität, Liquidität, Kontingenz und Ambivalenz geprägt war, nicht mehr zurecht gekommen sind, mit der Folge politischer Konflikthaftigkeit und Wirklichkeitsverlustes von Teilen der Wählerschaft. Es ist nicht sicher, ob westliche Demokratien die gegenwärtigen Turbulenzen überleben. Was wären Bedingungen  demokratischer Stabilität?

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