 
													Radikalisierte Männlichkeit!?
10. November 2025, 18:00 Uhr
 
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						1. Termin - Wissen schafft Gesellschaft
Radikalisierte Männlichkeit!?
Eine interdisziplinäre Annäherung zwischen Soziologie und Psychologie
Die Expert:innen Veronika Kracher und Paul Scheibelhofer werfen einen kritischen Blick auf Männlichkeitsbilder, die unser gesellschaftliches Miteinander prägen. Sie werden aus soziologischer und sozialpsychologischer Perspektive erkunden, warum gerade bei Männern Radikalisierungstendenzen auszumachen sind und welche Maßnahmen es zu ergreifen gilt, um dem zunehmenden Frauenhass im Netz entgegenzuwirken.
Paul Scheibelhofer:
Männer: Das radikale Geschlecht?
Ein männlichkeitskritischer Blick auf Radikalisierung und Möglichkeiten der Prävention
Die weitaus überwiegende Zahl jener, die sich radikalisieren, sind Jungen und Männer. Wieso gibt es diesen Männerüberhang im Radikalismus? Und wie kann uns die Antwort auf diese Frage bei der Prävention von Radikalisierung helfen? In diesem Vortrag wird Männlichkeit kritisch unter die Lupe genommen, um zu verstehen, was Radikalismus so verlockend für Männer macht. Soziologische und sozialpsychologische Zugänge verdeutlichen die zentrale Rolle von Geschlecht für männliche Radikalisierungsprozesse. Im Zentrum steht dabei das Versprechen der „Remaskulinisierung“ einer sich bedroht fühlenden Männlichkeit. Aus dieser Erkenntnis werden im Vortrag Schlussfolgerungen für eine männlichkeitskritische Prävention von Radikalisierung gezogen.
Veronika Kracher:
Alpha-Männer, Tradwives und Faschismus: Antifeministische Online-Radikalisierung erkennen und bekämpfen
Antifeminismus und Queerfeindlichkeit sind elementare Bestandteile von Rechtsextremismus und werden deswegen gezielt von AkteurInnen wie der Identitären Bewegung als Propagandamaterial eingesetzt, um neue Mitglieder zu rekrutieren. Selbsternannte „Alpha-Männer“ wie Andrew Tate erreichen mit ihren Inhalten ein Millionenpublikum und normalisieren so Frauenhass, Dominanzverhalten und missbräuchliche Beziehungen. Sogenannte „Tradwives“ vermitteln Frauen und Mädchen, dass sie berufliche und intellektuelle Selbsterfüllung eigentlich gar nicht nötig hätten, sondern lieber ein Leben als ihrem Ehemann unterwürfige Hausfrau und Mutter zu fristen haben.
Dass gerade der Hass gegen Feminismus und queere Selbstbestimmung im rechten Kulturkampf so erfolgreich ist, liegt jedoch in den gesellschaftlichen Strukturen begründet: die Abwertung und Ausbeutung von Frauen ist in patriarchalen Verhältnissen ein systematisches Problem. Viele Männer betrachten feministische Errungenschaften als Angriff auf ihre Vorherrschaft. An genau dieses Bedrohungsgefühl knüpfen reaktionäre Kräfte an – leider mit Erfolg.
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Referent:innen
Stiftungssaal (O.0.01), Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
 
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